Am 10. und 12. Juli 2017 brachten die Klassen 6b und 6c das (zumindest in Deutschland) wohl bekannteste Werk des französischen Komponisten Camille Saint-Saëns (1835-1921) zur Aufführung: den „Karneval der Tiere (Le carnaval des animaux)“ (1886) oder – wie der Komponist das Werk im Untertitel bezeichnet – die „Große zoologische Phantasie (Grande Fantaisie Zoologique)“. In den vierzehn Sätzen dieses Werks werden bestimmte Eigenschaften verschiedener Tiere musikalisch dargestellt. Zugleich ahmt Saint-Saëns in einigen Stücken auf humorvolle Weise den Kompositionsstil verschiedener zeitgenössischer Komponistenkollegen nach oder zitiert – auch hier wiederum durch seine eigene musikalische Handschrift in parodistischer Absicht verfremdet – berühmte Musikstücke seiner Zeit.

Die Anregung zum „Karneval der Tiere“ erhielt Saint-Saëns von Schülern des Pariser Konservatoriums, die ihn baten, seine musikalischen Späße aufzuschreiben, mit denen er den trockenen Musiktheorie-Unterrichtsstoff häufig auflockerte. Doch es sollten noch zwanzig Jahre vergehen, ehe er Zeit und Gelegenheit fand, diese Idee aufzugreifen und innerhalb weniger Tage den „Karneval der Tiere“ zu komponieren. Am 9. März 1886 wurde das Werk im Rahmen eines privaten Karnevalskonzerts mit Freunden uraufgeführt. Doch nach nur drei öffentlichen Darbietungen untersagte Saint-Saëns jede weitere Aufführung und die Veröffentlichung der Noten. Offensichtlich befürchtete er, die Öffentlichkeit könnte diese Gelegenheitskomposition überbewerten und darüber seine ernsten Werke vergessen. Erst nach dem Tode des Komponisten gelang es seinem Verleger, eine Klausel im Testament zu finden, mit deren Hilfe das Verbot aufgehoben und die Veröffentlichung ermöglicht werden konnte.

Zum „Karneval der Tiere“ schrieb der bekannte Humorist Loriot (Vicco von Bülow) Texte, welche von den Schülerinnen und Schülern als „Rahmenhandlung“ zwischen den einzelnen Musikstücken vorgetragen wurden.

Zu den Musikstücken präsentierten die Schülerinnen und Schüler Choreographien bzw. kleine Schauspielszenen, die sie sich selbst ausgedacht und im Rahmen der Unterrichtseinheit zum „Karneval der Tiere“ einstudiert hatten. Außerdem trugen sie drei der Stücke als „Klassenorchester“ (mit Glockenspielen, Xylo- und Metallophonen sowie Boomwhackers) vor. Auch das Programmheft, das u.a. „Steckbriefe“ zu den einzelnen Tieren enthielt, wurde von den Schülerinnen und Schülern mit Texten und Zeichnungen selbst gestaltet. Wir hatten viel Spaß bei diesen Aufführungen und haben uns sehr gefreut, dass so viele Eltern unserer Einladung gefolgt sind! (Bm)