„Man lernt seine eigenen Grenzen kennen und lernt, was man alles aushalten kann“, lautete eine Erkenntnis, die Joachim Pfützenreuter rückblickend zu seiner Zeit als Häftling der Stasi äußerte. In einer Verknüpfung von politischer und persönlicher Geschichte gaben er und Mike Michelus am 22.01.2020 den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 2 Einblick in ihr Leben in der ehemaligen DDR. Beide waren in der DDR inhaftiert und wurden später von der BRD freigekauft.
Nachdem die zwei Zeitzeugen ihre unterschiedlichen Lebensgeschichten – auch anhand von zahlreichen Stasidokumenten und Fotografien – anschaulich präsentiert hatten, bestand die Möglichkeit, ins direkte Gespräch zu kommen. Hierbei konnten die Schüler einen noch tieferen Einblick in die einzelnen Biografien bekommen. Würden sie alles noch einmal so machen? Ist die Arbeit als Zeitzeuge auch eine Art Therapie, um mit der Vergangenheit umgehen zu können?
Sich auf andere Denkweisen, Sozialisationsprozesse und Lebensformen einzulassen, gehört neben der klassischen Quellenkritik ebenfalls zum historischen Lernen und konnte durch die subjektive Repräsentation der Vergangenheit besonders erfahrbar gemacht werden.
Wir bedanken uns bei Herr Michelus und Herr Pfützenreuter für ihren Besuch und ihre detaillierte Ausführung ihrer Vergangenheit. (Fe)