Am 22.09.2019 um 22 Uhr begann die Studienfahrt der Jahrgangsstufe 2 ins Ijsselmeer. Zusammen mit unseren Lehrern Herr Bohner und Frau Hagelstein machten wir uns auf den Weg nach Harlingen, wo unsere Reise auf der Mars starten würde. Als wir dort nach einer neunstündigen Busfahrt angekommen waren, bezogen wir unsere Kajüten, frühstückten an Bord und machten Bekanntschaft mit unserem Skipper Marc und dem Matrosen Walter, der uns kurze Zeit später auch eine erste Einweisung ins Segeln gab. Wir lernten die Großsegel, Fock und Klüver zu setzen, Knoten wie den Webeleinenstek und das korrekte Festmachen und Aufrollen von Tauen, sodass wir unter Walters Leitung bald in der Lage waren, diese Aufgaben relativ eigenständig auszuführen. Teamarbeit war hier das A und O, da man beispielsweise zum Setzen des Großsegels allein circa 20 Personen benötigte.

Nach der Einweisung begannen wir unsere Fahrt in Richtung Starvoren, wo wir unsere erste Nacht verbrachten. Da wir bereits gegen 18 Uhr den Hafen erreicht hatten, ergab sich die Möglichkeit, die Ortschaft und den Strand zu erkunden und Proviant einzukaufen. Als wir um 20 Uhr alle auf das Schiff zurückkehrten, hatte das Küchenteam bereits gekocht, sodass wir uns zum Essen im Gemeinschaftsraum einfanden. Das Küchenteam wechselte täglich, sodass jeder einmal in der Küche stand. Durch das wechselnde Küchenteam war auch unser Speiseplan sehr abwechslungsreich, sodass jeder seine eigenen Ideen und Vorlieben einbringen konnte. Nach dem Essen blieb die Mehrzahl der Schüler an Bord, wo wir den Abend gemütlich ausklingen ließen.

Am nächsten Morgen segelten wir Richtung Terschelling, sodass wir den Großteil des Tages auf See verbrachten. Das Segeln klappte immer besser und die meisten Schüler hatten bereits nach dem ersten Tag mehr oder weniger feste Positionen. Anders als am Vortag verschlechterte sich das Wetter jedoch, sodass wir bei unserer Ankunft in Terschelling größtenteils an Bord blieben und den Abend dort mit Kartenspielen und gemeinsamem Musizieren verbrachten. Über Nacht besserte sich das Wetter jedoch drastisch und da wir den Hafen erst gegen 12 Uhr verlassen wollten, beschlossen die meisten Schüler sich morgens Fahrräder zu leihen und die Insel zu erkunden.

Die Fahrt zu unserem nächsten Ziel, der Insel Vlieland, dauerte nur wenige Stunden und wir erreichten den Hafen von Oost-Vlieland bereits gegen halb drei. Viele Schüler machten sich also auf den 10-minütigen Fußweg zum Zentrum von Oost-Vlieland, um den Ort zu besichtigen und Einkäufe zu tätigen. Da wir bereits so früh im Hafen waren, blieb genug Zeit für uns, im Wattenmeer baden zu gehen, was sich als eine sehr eisige Angelegenheit entpuppte. Zurück an Bord und nach einer warmen Dusche fanden wir uns erneut im Gemeinschaftsraum zusammen, um das Abendessen zu uns zu nehmen. Trotz der nur kurzen Zeit auf See war der Tag ein voller Erfolg, den wir erneut mit gemütlichem Beisammensitzen, Kartenspielen und Musik ausklingen ließen.

Der letzte Tag auf See stellte sich auch als der längste und anstrengendste heraus, da wir trotz Wind und Wetter immer wieder an Deck mussten, um das Schiff zu wenden. Unsere Anstrengungen wurden allerdings großzügig belohnt, als das Wetter sich besserte und wir die letzte Stunde unserer Reise auf einem Kanal in Richtung des im Inland liegenden Franeker verbrachten, wo wir dank Motor wenig zu tun hatten und die wunderschöne Landschaft genießen konnten. Unseren letzten Abend an Bord der Mars verbrachten wir, wie die vorherigen auch, im gemütlichen Gemeinschaftsraum mit Würfeln, Karten und Musik. Der letzte Morgen hingegen bedeutete vor allem eines: Putzen. Bereits vor unserer Ankunft in Harlingen begannen wir das Deck zu schrubben und unsere Sachen zu packen. In Harlingen angekommen ging es unter Deck weiter: Während das Küchenteam eine letzte Mahlzeit zubereitete, putzte der Rest der Mannschaft das Innere des Schiffes, sodass wir das Schiff gegen 14:30 Uhr mit vollen Bäuchen und gutem Gewissen verlassen konnten. Kurze Zeit später kam auch bereits der Bus, der uns zurück nach Filderstadt fuhr, wo wir planmäßig gegen halb eins ankamen. Zum Ende kann man nur sagen, dass es eine äußerst gelungene Studienfahrt war, auf der sich jeder gemäß seinen Talenten und Vorlieben ins Team einbringen und neue Erfahrungen machen konnte.

Ein großes Dankeschön geht an unsere Lehrkräfte Herr Bohner und Frau Hagelstein, unseren Skipper Marc, an Walter und natürlich auch an jeden Schüler, der diese Studienfahrt zu dem gemacht hat, was sie war. Danke! (Julian Suppinger, Kl. 12)