Mit dem „Hazel Hen“ betreibt das Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS) den derzeit schnellsten Supercomputer Europas. Der Weg ins „Allerheiligste“ des Instituts war dann auch entsprechend gesichert, der Blick auf die Größe der Anlage und die damit unmittelbar verbundene Infrastruktur (insbesondere die aufwändige Kühlung der Rechenkerne) sehr beeindruckend.

Unumstrittenes Highlight der rund 90-minütigen Tour durch das Institut war aber die CAVE, ein 3D-Visualisierungszentrum in Form eines auf einer Seite offenen Würfels mit knapp 2,70 Metern Kantenlänge, auf dessen übrigen fünf Flächen komplexe Simulationen in Echtzeit zu bestaunen waren. Angefangen von Luftströmungen an einem Sportwagen, die aus jeder beliebigen Perspektive bis ins kleinste Detail betrachtet werden konnten, über forensische Analysen an CT-Aufnahmen eines Mordopfers, bis hin zum „Gang“ in die Brennkammer des Altbacher Kohlekraftwerks, in dem Parameter wie Temperatur, Sauerstoff- oder Kohlezufuhr modellhaft variiert werden konnten und deren Einfluss auf die Verbrennung unmittelbar zu sehen waren, kannte die Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten praktisch keine Grenzen.

Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass die Führung teilweise von Yannick Heim, einem Schüler unseres 12er Neigungskurses Physik, übernommen wurde, der im vergangenen Schuljahr ein mit rund 1000 Euro dotiertes Schüler-Stipendium des HLRS erhalten hat und im Rahmen des Projekts „Simulierte Welten“ Erfahrungen sammeln durfte, die Schule in dieser Form sicher nicht vermitteln kann. Auf seiner virtuellen Tour durch Herrenberg wurde die CAVE zum Hilfsmittel für Städtebau und Stadtentwicklung.

Industrie und Wirtschaft entwickeln heute Spitzenprodukte, die sich ohne Modellbildung und Hochleistungsrechnen nicht entwerfen ließen, und dies alles – wie so oft – in höchstem Maße interdisziplinär. Genau diese Erfahrungen machten Schülerinnen und Schüler am Höchstleistungsrechenzentrum. Unsere erste Exkursion ans HLRS wird mit Sicherheit nicht die letzte gewesen sein. Unser Fazit: „absolut empfehlenswert!“ (Le)