Auch in diesem Jahr besuchte der DDR-Zeitzeuge Mike Michelus die SchülerInnen der 12. Jahrgangsstufe, dieses Mal jeden Kurs einzeln, um auf Augenhöhe einen Einblick in seine bewegte Vergangenheit zu geben.

Herr Michelus war etwa so alt wie die AbiturientInnen, als er von der Stasi verhaftet und ins Gefängnis gesperrt wurde. Der Grund: „Beeinträchtigung der Tätigkeit der staatlichen Organe“ durch eine stumme Kunstaktion auf offener Straße, genauer auf dem Berliner Alexanderplatz. Er wurde zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und drei Monaten verurteilt.

Anschaulich präsentierte Herr Michelus anhand vieler Fotografien, Stasidokumente und mitgebrachter gegenständlicher Quellen die Chronologie der Ereignisse. Die Methoden des Unrechtsstaates DDR wurden in den Berichten in ihrer Grausamkeit und Absurdität deutlich. Von der BRD freigekauft, fasste Herr Michelus Fuß in einem ihm unbekannten Deutschland. Nebenberuflich nutzt er seit vielen Jahren die Möglichkeit, SchülerInnen die Ereignisse nicht nur zu erläutern, sondern auch ihre jeweiligen Fragen zu beantworten.

Seine abschließende Botschaft bleibt: „Unsere Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit, sondern muss aktiv am Leben erhalten werden. Und dafür ist jeder Einzelne verantwortlich.“ (Fe)