Zum 20-jährigen Jubiläum fand nach 13 Jahren vom 18.07. bis zum 21.07.23 am dbg wieder das Projekt „Schule als Staat“ im Rahmen der Projekttage statt. Bei diesem Planspiel verwandelte sich die ganze Schule inklusive Lehrer und Schüler in einen demokratischen Staat. Seit Beginn des Schuljahres 22/23 plante der Seminarkurs, bestehend aus 23 Schülern der 11. Klasse und unseren Lehrern Frau Probst, Herrn Bohner und Herrn Metzger, das Projekt. Um die Schüler über das ganze Schuljahr über mit einzubeziehen, gab es im Vorfeld die Möglichkeit, bereits Betriebe, Parteien und Vereine zu gründen. Einige Schülerinnen und Schüler übernahmen dabei die Rolle von Parteileitern oder Betriebsleitern und erlernten damit, wie es ist, Verantwortung für andere zu übernehmen.

Als Auftakt des Staates hielt der zuvor gewählte Kanzler eine Rede und die Flagge wurde gehisst. Somit startete die Filderunion und die Schüler und Lehrer nahmen ihre Rolle ein. Innerhalb des Staates wurde nur mit der staatseigenen Währung, den „Filderle“, bezahlt. Der Alltag in der Filderunion war vergleichbar mit dem echten Leben, die Betriebe mussten Einkommensteuer bezahlen, ihre Mitarbeiter beschäftigen und entlassen, das Parlament tagte über neue Gesetze und auch die Polizei hatte alle Hände voll zu tun.

Während der erste Tag für alle etwas neu war, lief der zweite Tag schon viel routinierter ab. Die privaten Betriebe konnten ihre gewünschten Waren, wie z. B. Mehl, Erdbeeren oder Holz, morgens im Warenlager erwerben und dann damit ihre Produkte herstellen. Die Herausforderung war es, so viel einzunehmen, dass sie die Rechnungen begleichen und die Mitarbeiter bezahlen können. Dies stellte sich manchmal jedoch schwieriger als gedacht dar, und es wurden am ersten Tag bereits einige Arbeiter gekündigt. Im Gegensatz dazu waren die staatlichen Betriebe abgesichert und die Betriebsleiter konnten das Gehalt immer morgens in der Staatsbank abholen. Es gab eine sehr große Vielfalt an selbst gegründeten Betrieben, wie z. B. eine Vogelhäuschen-Werkstatt, ein Fitnessstudio, Kinos, eine Fahrradwaschanlage, Tanzschule, Geisterbahn und ganz viele Gastronomiebetriebe. Auch hier konnte man sich zwischen Wraps, Waffeln, Pizza, Nudeln, Currywurst u.v.m. kaum entscheiden. Staatliche Betriebe waren z. B. das Standesamt, das Arbeitsamt, die Zeitung, das Tourismusbüro und das Finanzamt.

Auch auf politischer Ebene geschah in den Tagen einiges. Es wurde über viele neue Gesetze getagt und viele davon auch verabschiedet, wie z. B. das Hygienegesetz.  Zudem wurde der Kanzler durch ein Misstrauensvotum abgewählt, was für Aufruhr unter den Bürgern sorgte. Jedoch übernahm sofort der vertrauenswürdigere Innenminister sein Amt. Genau wie im echten Leben gab es in der Filderunion auch Straftaten, wie z. B. Überfälle und Korruption. Diese Fälle wurden jedoch alle vor Gericht aufgedeckt und bestraft.

Zum krönenden Abschluss öffnete die Filderunion am Freitag ihre Staatsgrenzen für Besucher und politische Ehrengäste. An diesem Tag hatten Eltern und Bekannte die Möglichkeit, den Staat hautnah mitzuerleben. Am Eingang konnten sie an der Wechselstube von Euro in „Filderle“ tauschen, damit sie innerhalb des Staates auch etwas konsumieren konnten.

Auch Nils Schmid (SPD) war überrascht, was die Schülerinnen und Schüler geschafft hatten, über die 4 Tage aufzubauen. Ihm, Dennis Birnstock (FDP), Ines Schmidt (SPD) und auch dem Oberbürgermeister von Filderstadt, Christoph Traub (CDU), wurde ein Rundgang durch die Organisatoren des Projekts ermöglicht. Hier kamen die Politiker mit ihnen ins Gespräch und konnten sich so die Staatsstruktur erklären lassen.

Insgesamt spürte man über die gesamte Projektzeit, dass die Schülerinnen und Schüler großen Spaß am Projekt hatten. Die vielfältigen Aufgaben eigenständig zu lösen, war für viele neu, brachte jedoch auch neue Erfahrungen mit sich. Die Schülerinnen und Schüler lernten mit dynamischen Situationen, wie mit einer drohenden Insolvenz, umzugehen und erfolgreich dagegen vorzugehen. Generell war die Stimmung in der Schule eine andere. Man traf viele andere Leute als diejenigen, welchen man sonst im normalen Schulalltag über den Weg läuft. Durch diesen bunten Mix arbeiteten die älteren Schüler mit den jüngeren zusammen und auch die Lehrer nahmen ihre jeweilige Rolle im Staat ein.

Wir danken allen Sponsoren und Personen, welche dieses Projekt ermöglicht haben.

Gerade die Planungszeit war auch für uns keine einfache Zeit, aber wir sind froh, dass uns bis zum Ende ein großes Vertrauen und viel Hilfe entgegengebracht wurden.

Ein großes Dankschön aber auch an die Eltern für die unzähligen Materialspenden, welche erst so eine große Vielfalt an Betrieben ermöglichten.

Ohne die Schülerinnen und Schüler unserer Schule hätte sich unser Staat jedoch niemals so entwickeln können, wie er sich über die vier Tage entwickelt hat. Das große Interesse und der Spaß, welchen man von euch erfahren hat, haben uns sehr motiviert und gezeigt, dass unsere Schule wohl nicht zum letzten Mal „Schule als Staat“ veranstaltet hat.

Insgesamt sehen wir das Projekt als großen Erfolg an, welches unsere vorletzte Schulwoche von den anderen abgehoben hat und die Schule für die eine Woche komplett verzaubert hat.

Für weitere Infos zum Projekt besuchen Sie gerne unsere Webseite filderunion.de und schauen Sie sich die Dokumentation über unser Projekt an.

(Rebecca Olfens, Emma Zeiß und Linus Kenner (Kl. 11), im Namen des Seminarkurses „Schule als Staat“)

Am 20.07.23 erschien in der Stuttgarter Zeitung ein Beitrag von Torsten Schöll zur „Filderunion“.

Hoher Besuch in der „Filderunion“

Am letzten Tag des Projektes „Schule als Staat“, als alles auf Hochtouren lief, besuchten der OB von Filderstadt, Christoph Traub, Dr. Nils Schmid, MdB und Regionalrätin Ines Schmidt (beide SPD) das dbg – genauer gesagt: die „Filderunion“. Herr Traub war sehr darauf gespannt, wie alles organisiert ist, wie die Politik läuft und was für Einrichtungen es im Staat der Filderunion gibt.
Um den Staat kennenzulernen, ging es los mit einer Besichtigungstour, angeleitet von einem Teil des Orga-Teams des ganzen Projekts.
Als Erstes wurde das Warenlager genauer angeschaut und daraufhin die Staatsbank. In der Bank informierte der Finanzminister über die Organisation der Bank im Staat, die Gehälter und einige Schwierigkeiten, die in den Tagen zuvor aufgekommen waren und wie sie gelöst wurden.
Anschließend wurde die Vielfalt der Betriebe besichtigt. Der Gang im Obergeschoss wurde von Frau Schmidt als „Verpflegungsmeile“ betitelt und anschließend wurde mit einer Currywurst und Pommes noch ein Geschmackstest durchgeführt.
Daraufhin ging es in das Gericht, in dem eine hitzige Verhandlung ablief. Herr Traub und Herr Schmid waren beide sehr interessiert am Gericht, da sie beide Juristen sind; die Verhandlung wurde als sehr interessant empfunden.
Zum Schluss des Rundgangs wurde noch die „FUN“, die Zeitung der Filderunion, besichtigt und eine aktuelle Ausgabe gründlich gelesen.
Letztendlich wurden alle Erwartungen übertroffen und Frau Schmidt meinte, sie sei überwältigt. Es seien alle Facetten gut durchdacht, super organisiert und sehr vielfältig umgesetzt. Es wurde von allen ein sehr großes Kompliment zum gelungenen Projekt ausgesprochen. (Aleyna Rigo, Alexa Schönfuß, Kl. 11)