Am Nikolaustag stand für die 5c eine besondere Veranstaltung auf dem Programm: Unter der Leitung von Trainer Benjamin Zoll durften sie ausprobieren, wie es sich anfühlt, blind Fußball zu spielen.

Das Inklusionsprojekt „Handicap macht Schule“ ist 2014 durch eine Kooperation des Württembergischen Behinderten- und Rehabilitationssportverbandes und der SportRegion Stuttgart initiiert worden, um Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung zu vermitteln, wie es ist, mit einer Behinderung Sport zu treiben.

In der dritten und vierten Stunde durften nun also die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5c eine Runde Blindenfußball spielen. Nach einer kurzen Vorstellung begann die Praxisphase mit kooperativen Spielen, die die Schülerinnen und Schüler auf einen sensiblen und vertrauensvollen Umgang miteinander einstimmten. Mit viel Gelächter wurde so versucht, zu sechst ohne Hände gemeinsam aufzustehen – was nicht jedem gelang – sowie die „blinden“ Partnerinnen und Partner sicher durch die Halle zu führen. Während zu Beginn alle, die durch eine Dunkelbrille nur schwarz sahen, sehr vorsichtig ihren sehenden Mitschülerinnen und Mitschülern hinterhertapsten, konnte man in der Folge dabei zuschauen, wie die Nicht-Sehenden zunehmend sicherer wurden.

Der nächste Schritt bestand darin, dass nun alle eine Dunkelbrille trugen. Während es in der ersten Aufgabe darum ging, miteinander zu kommunizieren und ein Gefühl dafür zu bekommen, wo sich die anderen Personen im Raum befinden, ging es bei der folgenden Übung darum, sich frei im Raum zu bewegen, sich selbst und andere durch eine bestimmte Armhaltung zu schützen und den anderen gleichzeitig durch die permanente Wiederholung des Wortes „Voy!“ zu signalisieren, wo man sich gerade befindet.

Nun endlich kam der Ball ins Spiel. Die Schülerinnen und Schüler mussten versuchen, dem Rasseln des Balles folgen, den Benjamin Zoll quer durch die Halle trug, was ein wenig an den Rattenfänger von Hameln erinnerte. Im Anschluss daran bekamen alle einen eigenen Ball und mussten versuchen, diesen durch die Halle zu bewegen. Mehrheitlich gingen Schülerinnen und Schüler und die Bälle getrennte Wege, weshalb nun die Erklärung folgte, wie man am besten einen Fußball dribbelt, wenn man nichts sehen kann. Nachdem es alle noch einmal blind probieren durften, konnten sich alle danach noch fünf Minuten sehend mit dem Ball austoben. Der Abschluss der Veranstaltung bestand aus einem Sitzkreis, in dem die Schülerinnen und Schüler ihre dringendsten Fragen loswerden durften, von denen es sehr viele gab.

Die Veranstaltung war für alle eine sehr spannende Erfahrung und hat den Schülerinnen und Schülern – auch dank der tollen Anleitung von Benjamin Zoll – viel Spaß bereitet und ihnen einen Eindruck vermittelt, wie beeindruckend es ist, Fußball zu spielen, ohne etwas zu sehen. (Ha)