Vom 17. bis zum 21. September haben sich 26 Schüler und Schülerinnen der aktuellen Jahrgangsstufe 2 und die Lehrer Herr Albers, Frau Hagelstein und Herr Metzger auf eine Hüttenwanderung durch Südtirol begeben.

Die Wanderungen

Am ersten Tag hat die Fahrt morgens am Stuttgarter Hauptbahnhof begonnen. Wir sind mit dem Zug mit einmal Umsteigen nach Bozen gefahren. Da alles mehr oder weniger reibungslos verlief, war die Reise bis dahin eher weniger abenteuerlich. Wir haben jedoch (auch wenn eher unfreiwillig) lernen dürfen, dass man in Zügen bitte den Rettungsweg freihalten muss. Angekommen in Bozen haben wir die meisten Höhenmeter in einem Reisebus zurückgelegt und sind somit auf angenehmer Höhe mit Schnee in unsere erste Wanderung gestartet. An dem Tag haben wir erstmal das Gebirge bestiegen und haben demnach die meisten Höhenmeter von allen Tagen zurückgelegt. Wir sind in einem angenehmen Tempo gelaufen und sind so, auch wenn etwas versetzt, alle abends bei der Hütte gut angekommen, von der wir dann auch schon geniale Aussichten hatten.

Am nächsten Tag sind wir morgens gegen 10 Uhr aufgebrochen, um den schnellsten Weg über den nächsten Gipfel zur nächsten Hütte zu nehmen. An dem Tag haben wir den höchsten Punkt unserer Fahrt erreicht. Auch wenn es da mal mit sehr aggressiven Winkeln bergauf geht, kann man das auch mit einer 5 im Coupertest schaffen, solange man ein gesundes Pause-Wander-Verhältnis pflegt. Auf dem Gipfel angekommen, war die nächste Hütte schon in Sichtweite und man musste auch nur noch hauptsächlich eben und etwas bergab laufen. Um 14 Uhr haben wir uns auch schon bei der Hütte entspannt. Man könnte vielleicht ein Muster erkennen, aber wir hatten auch an dem Tag fantastische Aussichten auf das wunderschöne Gebirge in Südtirol.

An Tag drei sind wir wieder verhältnismäßig früh morgens raus, um zur letzten Hütte zu laufen. Da wir auch an dem Tag wieder wunderschön verschneite Wege entlanggelaufen sind, habe ich immer gerne meine GoPro auf dem Selfiestick ausgepackt und Teile der Tour mitgefilmt, wobei einige nicht diesen Enthusiasmus mit mir geteilt haben… Somit verblieb die GoPro im Rucksack. Gegen Ende der Wanderung sind wir einem kleinen See entgegengelaufen, und da kann man sich natürlich denken, dass da schon die ersten gemeinsamen Freizeitaktivitäten für den Tag geplant wurden.

Am letzten Wandertag ging es dann nur noch den ganzen Weg wieder bergab in die nächste Ortschaft. Wenn man nicht so oft wandert, könnte man meinen, dass das ja was Gutes sei, aber leider sind wir keine Autos. Da wir zwei Knie anstatt von Achsen haben, können wir bedauerlicherweise nicht einfach vom Gas runter, hochschalten und den gesparten Sprit genießen, sondern man muss sein ganzes Körpergewicht bei jedem Schritt auffangen. Aber wir sind ja keine Jammerlappen, sondern Filderstädter, also war das gar kein Problem. Man muss natürlich auch anmerken, dass wir selbstverständlich den „Studien“-Teil der Studienfahrt nicht außen vor gelassen haben. Wir Schüler haben uns in unterschiedliche Gruppen aufgeteilt und uns im Voraus über unterschiedliche Themen informiert, wie z.B. die heimischen Tierarten und Pflanzen, das Gebirge selbst mit seinen Mineralvorkommen, die Bunker dort und ihren Nutzen sowie auch über die Stadt Bozen und ihre Geschichte. Die einzelnen Gruppen haben dann jeden Tag in den Pausen beim Wandern Vorträge zu ihrem Thema gehalten. In der nächsten Ortschaft angekommen, sind wir mit dem Bus nach Bozen zurück und haben dort in einer Herberge für die letzte Nacht verweilt.

Die Unterkünfte

Über die erste Hütte kann man sich gar nicht beschweren, sie war relativ klein, das Restaurant war sehr warm und mit zwei süßen Katzen ausgestattet, es gab Duschen, die, sofern man gezahlt hat, auch warmes Wasser hatten, und am allerwichtigsten: Das Klopapier war mehrlagig. Es gab zwei große Schlafräume für beide Geschlechter und diese waren auch ausreichend warm.

Die zweite Hütte war zwar größer, aber dafür auch weniger gemütlich. Es waren zwei Gebäude. Das mit dem Restaurant war beheizt, das andere nicht. Jetzt dürfen Sie mal raten, in welchem wir Schüler geschlafen haben. Aber obwohl es in der Nacht auch mal 0°C in der Hütte hatte, haben die meisten hier am besten geschlafen. Durch die Kälte haben sich viele tagsüber auch im Bad aufgehalten. Da war es zwar genauso kalt, aber es gab warme Duschen, zumindest 2 min lang für 2 €, und einen Föhn.

Die letzte Hütte war durchaus die beste Hütte. Sie war komplett beheizt und deutlich weniger rustikal als die anderen Hütten. Es gab zwar kein Mobilfunknetz, aber dafür gutes WLAN mit Internetzugriff. Damit alle rechtzeitig schlafen gehen, wurde dieser auch um 22 Uhr abgeschaltet. So schön die Hütte aber auch war, die anderen Gäste waren etwas komisch. Wenn man seine Wanderschuhe vom Eingang der Hütte nimmt und seine Hausschuhe an deren Stelle ins Regal stellt, werden diese als gemeines Gut angesehen und einfach angezogen. Wir haben zwar aus unserem Fehler gelernt, aber die Jagd, die Schuhe zurückzubekommen, war eine andere Sache. Die Duschsituation war hier etwas gemeiner. Ohne zu zahlen, durfte man hier gar nicht duschen. Es wurden einem 5min für 5€ versprochen, aber nach kurzem Prüfen mit der Stoppuhr hat sich herausgestellt, dass man gerade mal 3 ½ Minuten bekommen hat.

Wie bereits erwähnt, waren wir für die letzte Nacht in einer Jugendherberge in Bozen. Viel kann man dazu nicht sagen, aber es war ganz angenehm, bei normalen Temperaturen in einem normalen Bett zu schlafen.

Verpflegung

Wenn man einen Tag auf einer Hütte verbringt, mehrere Kilometer von jeglicher Zivilisation entfernt, muss man natürlich auch auf besagter Hütte essen. Dazu hatten wir Halbpension, Mittagessen musste normal im Restaurant gekauft werden.

Das Frühstück war auf jeder Hütte praktisch identisch. Weiße Brötchen, etwas Brot, verpackte Marmeladen, Butter und jegliche sonstige Aufstriche. Kaffee gab`s natürlich auch. Auch wenn man die Textur der Brötchen mit einer Mischung aus morschem Holz und maroden Ziegeln vergleichen kann und der Kaffee manchmal nicht so ganz nach Kaffee geschmeckt hat, kann man sich, wenn man die Umstände im Blick hält, nicht über das Frühstück beschweren.

Mittagessen mussten wir ja nur auf zwei Hütten essen, da wir an der ersten erst abends ankamen, aber auf der zweiten Hütte war das Mittagessen außerordentlich gut.

Zum Abendessen konnte man sich immer zwischen ein paar Vorspeisen, Hauptspeisen und Nachspeisen entscheiden. Die Qualität des Essens war hier auf jeder Hütte ganz ähnlich. Zum Essen dazu hat man sich üblicherweise auch Getränke nach Wahl bestellt. Die Herausforderung hier war jedoch, dass die meisten Keller/innen nur Italienisch und Englisch konnten. Also konnte es natürlich auch mal passieren, dass man sich ein „big silent water“ bestellt.

Da wir logischerweise viel gewandert sind und man in den Bergen möglicherweise nicht genug Nährstoffe zu sich nimmt, ist die Wahrscheinlichkeit für einen Krampf fast optimal. Und wie viele wissen, sollte man, wenn man einen bekommt, so schnell wie möglich gegen den Krampf dehnen, damit dieser schnellstmöglich verschwindet. Deswegen halte ich es persönlich auch nicht für ungewöhnlich, dass man, während man versucht der Kellnerin zu erklären, was eine Limonade aus der Dose ist, einen Krampf im unteren Teil des Oberschenkels bekommt, dies im Restaurant lautstark verkündet und im selben Moment aufspringt, um gegen den Krampf zu dehnen, und dabei den Stuhl, auf dem man eben noch saß, nach hinten schleudert. Hätte jedem passieren können.

Freizeit

Wir hatten jeden Tag ausreichend Freizeit die wir hauptsächlich in Gemeinschaft mit Kartenspielen oder Gesprächen verbrachten. Manchmal sind wir auch noch etwas in der näheren Umgebung gewandert. (Luis A., Kl. 12)