Die Studienfahrten 2021 führten unsere 12er in der Woche vom 27.9. bis 1.10.2021 zu drei unterschiedlichen Zielen innerhalb Deutschlands.

Zelten und Kanufahren (Lahn)

Zuerst möchten wir uns bei unseren Lehrern bedanken – bei all denjenigen, die geholfen haben, unsere Studienfahrten zu organisieren. Zu Beginn der Sommerferien stand es noch in den Sternen, ob wir überhaupt fahren könnten. Als wir endlich die Erlaubnis hatten, stand man vor neuen Schwierigkeiten: Würde man überhaupt noch drei Ziele innerhalb von Deutschland finden? Unter den Corona-Bedingungen gab es die Regelung, dass wir ausschließlich im Inland verreisen sollten.

Und so startete unsere Studienfahrt am Montag, dem 27. September um 9 Uhr. Der Reisebus holte uns 17 Schüler und Schülerinnen, unseren Lehrer Herr Albers und unsere Lehrerin Frau Drexler ab. Die dreistündige Fahrt führte uns, an Frankfurts Skyline vorbei, direkt an die Lahn. In Wetzlar würden wir für die erste Nacht unsere Zelte aufstellen. Während die ein oder anderen noch Startschwierigkeiten mit dem Aufbau ihrer Zelten hatten, fand auf unserer Zeltwiese das erste von vielen Spike Ball-Turnieren statt.

Nachdem sich alle eingerichtet hatten, zogen wir los in Richtung eines alten Festungsturms. Dort angekommen erhielten wir eine spontane Führung, exklusiv von einem dort arbeitenden Restaurator. Dank ihm durften wir sogar auf den Turm und den Blick über die Stadt genießen. Nachdem wir uns verabschiedet hatten, machten wir uns auf den Weg in die Altstadt Wetzlars, welche wunderschöne Fachwerkhäuser zu bieten hat. Bevor wir uns verstreuten, verabredeten wir uns noch zum Abendessen in einem gemütlichen Biergarten.

Die erste Nacht brachte auf jeden Fall mehrere Lehren mit sich – wir lernten aus ihr für die folgenden Nächte. Zum Beispiel wie wichtig es ist, alle Zeltschnüre ordentlich zu spannen. Sonst wacht man morgens mit einem kleinen See im Vorraum auf, in unserem Fall vielleicht doch eher ein großer See. Oder, dass die blauen Ikea-Taschen nicht unbedingt wasserabweisend sind, wie wir am Morgen durch eine getränkte Daunenjacke feststellten.

Wir verbesserten uns von Tag zu Tag. Nach dieser Woche fühlten wir uns auf jeden Fall abgehärtet und wie wahre Camping-Profis. Allerdings brachte jede Nacht auch einige wiederkehrende Unerfreulichkeiten mit sich. Zum Beispiel die Kälte, die viele von uns unterschätzt hatten. Gottseitdank hatte Frau Drexler für jeden eine gold-silberne Rettungsdecke eingepackt. Das klingt vielleicht etwas übertrieben, sie waren aber für einige die reinste Rettung, vor allem in der ersten Nacht.

Am nächsten Morgen wurden wir in die Geheimnisse des Kanufahrens eingeweiht. Ausgestattet mit wasserdichten Fässern, Schwimmwesten, 7 Kanadiern und aufblasbaren Maskottchen als Galionsfiguren begann unser Abenteuer auf der Lahn. Wir starteten bei Kilometer 13,4 und sollten in den drei Tagen bis Kilometer 66 rudern. Unser Gepäck mussten wir zum Glück nicht im Knau mitnehmen. Ein Fahrer vom Bootsverleih holte alles jeden Morgen vom jeweiligen Campingplatz ab und fuhr die Sachen zu unserem nächsten Ziel.

Der erste Tag auf dem Wasser war noch relativ entspannt. Die Strecke betrug nur um die 10 Kilometer und wir hatten damit genug Zeit, um uns mit den Booten und den Schleusen vertraut zu machen. Jeden Tag passierten wir mehrere handbetriebene Schleusen, die das Befahren der Lahn für Kanufahrer überhaupt erst möglich machten. Es war wirklich beeindruckend, nicht nur von außen zuzusehen, wie sich der Wasserstand langsam verändert und das Becken geleert beziehungsweise gefüllt wird. An jeder Schleuse stiegen ein paar von uns aus, um sie von außen zu steuern.

Das Wetter war herbstlich – die Temperaturen waren tagsüber angenehm und wenn es regnete, dann tat es dies meistens nachts. Abends wurde es mit der Dunkelheit kälter, weshalb wir froh über jede Wärmequelle waren – egal ob Frau Drexlers Zehenwärmer, ein Lagerfeuer oder ein beheiztes Waschhaus auf einem der Campingplätze.

Und obwohl wir an den meisten Tagen Glück mit dem Wetter hatten, meinte es der Himmel am Mittwoch nicht gut mit uns. Nachmittags schüttete es wie aus Eimern. Dachte man, es geht nicht heftiger, fing es nur noch stärker an zu regnen. Zuerst flüchteten wir uns unter eine Brücke. Das ist im Kanu gar nicht so einfach, wenn man immer wieder gegen die Strömung arbeiten muss. Leider sah es nicht danach aus, dass sich das Wetter ändern würde. Uns blieb also nichts anderes übrig: Wir bissen die Zähne zusammen und arbeiteten uns durch die letzten Kilometer bis zur nächsten Stadt.

Im Laufe unserer Tour lernten wir vier verschiedene Campingplätze und damit auch das ganze Sortiment kennen: von Zelten auf der Wiese hinterm Haus, unter der Brücke bis hin zum Vier-Sterne-Campingplatz. Wie lernten aber nicht nur verschiedene Plätze kennen, sondern passierten auch mehrere Städte. Von allem hatte aber die letzte die mit Abstand schönste Altstadt. Wir hatten unsere Zelte in Runkel aufgeschlagen, auf einem Campingplatz, der sich bei genau Kilometer 66 der Lahn befindet. Nach einem Abendessen beim Italiener machte sich die ganze Gruppe auf, um die Stadt bei Nacht zu erkunden. Zusammen verbrachten wir einen wirklich schönen Abend und ließen die gesamte Studienfahrt noch einmal Revue passieren.

Mit am lustigsten war auf jeden Fall die Vorstellung, die Frau Drexler und Herr Albers im Restaurant ablegten. Herr Albers war am Tag zuvor die Idee gekommen, die Fahrt mit einem Spiel abzuschließen. Eines der aufblasbaren Maskottchen, ein pinker Flamingo, sollte von Boot zu Boot wandern. Welches Team bei der Ankunft in Runkel das Tier noch bei sich im Kanu hatte, sollte eine kleine Strafe bekommen. Die Vorschläge gingen bis hin zur Aufforderung, einmal in die Lahn zu springen. Schlussendlich entschieden wir, dass sich einer der Verlierer hinter den anderen stellen musste, seine Arme unter denen des Anderen durch, Messer und Gabel greifen und in dieser Position den anderen füttern. Er übernahm die Gestik für seinen Teampartner und musste passend zu seinen Aussagen agieren. In dieser Position zwei Bissen von der Pizza hinzubekommen, war schon ein schweres Unterfangen – und dennoch meisterten sie ihre Aufgabe passabel.

Die Studienfahrt war wirklich ein aufregendes Erlebnis, aus dem jeder etwas mitnehmen konnte. Seien es die Techniken des Paddelns, die Erfahrung im Zelt oder einfach die Erkenntnis, was man alles trotz Kälte, Nässe und Muskelkater schaffen kann.

Sicher ist auf jeden Fall, dass jeder von uns nach unserer Tour gelernt hat, den Luxus von Heizung, warmer Dusche und eigenem Bett viel mehr wertzuschätzen. Das, und vielleicht, dass man aufpassen sollte, welche Challenges samt Strafen man aufstellt – es könnte ja schließlich sein, dass man sie selbst ausbaden muss … (Lilli Faltinat, Kl. 12)

Leipzig

Eine der drei Studienfahrten der Jahrgangsstufe 2 führte 25 Schülerinnen und Schüler in der dritten Schulwoche mit Frau Manz und Herrn Börner nach Leipzig.

Nach einem kurzweiligen und informativen Stadtspaziergang konnten sich alle in der Innenstadt orientieren und erkundeten die geschichtsträchtige Metropole. Zum Erleben der Geschichte Leipzigs trugen zudem Besuche des Völkerschlachtdenkmals und des Zeitgeschichtlichen Forums, eine Außenstelle des Bonner Hauses der Geschichte, bei. Nikolai- und Thomaskirche waren ebenso Themen wie die „Runde Ecke“ (Stasimuseum) und der „Uniriese“ mit seiner atemberaubenden Aussicht auf die Stadt.

Ein Besuch im bekannten Zoo Leipzig durfte natürlich nicht fehlen – die Themenwelten begeisterten alle. Sportliche Qualitäten konnten beim gemeinsamen Bowlingabend unter Beweis gestellt werden. Alle Beteiligten schauen auf eine gelungene und erlebnisreiche Studienfahrt zurück. (Bn)

Studienfahrt „Wandern“ in den bayerischen Alpen

Die Gruppe der Studienfahrt „Wandern“ versammelte sich am frühen Montagmorgen im Stuttgarter Hauptbahnhof. Von dort aus fuhren wir zunächst mit dem Zug über München nach Garmisch-Partenkirchen und später weiter nach Mittenwald. Dort erwartete uns ein anspruchsvoller und schweißtreibender Aufstieg zu unserer ersten Unterkunft. Die Brunnsteinhütte bot uns zwar keine Dusch- und Lademöglichkeiten, dafür aber ein kuschliges Matratzenlager, deftiges Essen und Trinken sowie eine wunderschöne Aussicht. Eine besondere Herausforderung stellte die sehr naturnahe, übelriechende Komposttoilette dar, zu der die Jungs regelmäßig oberkörperfreie Ausflüge unternahmen. Am Dienstag stand die nächste schweißtreibende Wanderung zum Brunnsteingipfel auf dem Programm. Auch hier schlugen sich alle tapfer und meisterten die Tour in der angegebenen Zeitvorgabe. Belohnt wurden alle durch eine wunderschöne Aussicht am Gipfelkreuz bei strahlendem Sonnenschein. Nach der Rückkehr zur Hütte stärkten wir uns mit Kaiserschmarrn, Knödel und Kässpätzle, es wurde noch fleißig Yoga gemacht und Mäxle gespielt, bevor die zweite Nachtruhe anbrach. Am darauffolgenden Tag stand bereits wieder der etwas glitschige, weil leicht verregnete Abstieg nach Mittenwald und die 20-minütige Bahnfahrt nach Garmisch-Partenkirchen an. Nach einer kleinen Erkundung der Umgebung, einer spontanen Shoppingtour und der Aufklärung über den labilen Aufzug, die absolute Nachtruhe nach 22 Uhr sowie das strikte Alkoholverbot durften wir unsere Zimmer in der Jugendherberge beziehen. Erfreut über eine warme Dusche und ein großes, weiches Bett schliefen wir alle seelenruhig. Für Donnerstag waren sowohl eine Mountainbike-Tour als auch ein Ausflug auf die Zugspitze geplant. Damit alle Spaß an der Fahrradtour hatten, teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Für die einen bedeutete das, viele Höhenmeter bis zum türkisblauen Eibsee zu bestreiten, für die anderen dagegen eine entspannte Fahrt durch die wunderschöne Landschaft Bayerns. Bis auf zwei Bikes haben alle die Fahrradtour schadlos überstanden. Am Nachmittag machten wir uns dann schließlich auf den Weg, den höchsten Berg Deutschlands per Bahn zu „erklimmen“. Bei klarer Sicht konnten wir den herrlichen Ausblick in alle Richtungen genießen und es entstanden viele amüsante Bilder und TikToks. Den letzten Abend unserer Reise ließen wir mit einem gemeinsamen Abendessen in einem typisch bayerischen Restaurant mit traditioneller Musik ausklingen. Freitagmorgen war es dann leider schon wieder soweit: Sachen packen und die Heimreise antreten. Wie die Hinfahrt verlief auch die Rückfahrt ohne Probleme und Frau Hagelstein und Herr Bohner brachten 25 von 25 Schüler*innen wieder gut und sicher zurück nach Stuttgart. Für die grandiose Organisation und unverkrampfte, harmonische Betreuung nochmals ein ganz herzliches Dankeschön an die beiden! (Maren Sonnenwald, Kl. 12)